Früher erforderte der Alltag viel körperliche Arbeit: Auf dem Feld, beim Bauen der eigenen Holzhütte oder beim Kinder rumtragen. Heute haben wir viele Hilfsmittel, um unserem Körper Pausen zu verschaffen. Wir verbringen einen grossen Teil des Tages sitzend. Unser Körper möchte aber weiterhin seine Muskeln, Gelenke, Knochen, Sehnen, Gefässe etc. in Betrieb setzen können. Ist das nicht der Fall, können unter dem Einfluss anderer Faktoren verschiedenste Krankheiten entstehen.
Bewegung und Immunsystem
Unser Körper hat ein System, welches uns bei „angreifenden“ Krankheiten verteidigt: das Immunsystem. Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, warum gewisse Leute kaum je krank werden.
Wer ein starkes Immunsystem hat, bleibt meist gesund, sogar wenn alle anderen husten, niessen oder im Bett liegen. Wir können unser Immunsystem stärken, indem wir Sorge zu unserem Körper tragen. Insbesondere ist dies möglich durch gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung.
… Kopfschmerzen
Oft werden heute für Kopfschmerzen statt Tabletten alternative Therapien vorgeschlagen. Gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung und Erholungsstrategien sind dabei von zentraler Bedeutung. Kopfschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Wer den Körper in Schwung bringt und gesund hält, kann chronische Probleme, wie Kopfschmerzen, vermindern.
… Depression
Dadurch, dass Bewegung einen Ausgleich zum Alltag bietet und die Gedanken freier fliessen lässt, hilft sie Depressionen abzuwenden. Es wird auch angenommen, dass gewisse Hormone, die während längerer Bewegung produziert werden, vor Depressionen schützen können.
Zudem wird Bewegung oft in der Therapie von Personen eingesetzt, welche unter einer schweren Depression leiden.
… Rückenprobleme
Rückenprobleme sind in unserer Gesellschaft stark verbreitet. Auch schon unter Jugendlichen klagen viele über Rückenschmerzen. Die Wirbelsäule wurde so konzipiert, dass sie einen Tag harte körperlicher Arbeit überstehen kann. Unter den Angewohnheiten unserer Sitzgesellschaft leidet er aber. Am wenigsten mag er es, ständig in der gleichen Position zu sein.
Durch Positionsänderunungen (ca. alle 30 min) werden die Gelenke und Sehnen im Rücken immer wieder entlastet. Aktive Bewegung bewirkt zudem, dass der Rücken besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird. Weiter werden die Rückenmuskeln gestärkt, so dass sie auch im Alltag die Belastung des Sitzens besser verkraften.
… Herzkrankheiten
Wenn wir uns bewegen, muss unser Herz intensiver arbeiten, um mehr Blut durch den Körper zu pumpen. Mit der Zeit passt sich das Herz an und kann einfacher mehr Arbeit verrichten. Dabei können sich die Herzkammern vergrössern, so dass mehr Blut pro Herzschlag ein- und ausgepumpt werden kann. Die Herzwände können dicker werden, so dass das Herz kraftvoller arbeiten kann. Auch die Blutgefässe, welche unser Blut vom Herz in den Körper und zurück transportieren, vergrössern sich und werden elastischer.
Wir fühlen uns somit schon nach kurzer Zeit allgemein fitter und empfinden auch Alltagsaktivitäten (z.B. Treppen steigen)als weniger anstrengend.
Noch wichtiger ist der Schutz, welcher langfristig aufgebaut wird. Durch die Veränderungen an unserem Herz und den Blutgefässen ist unser Risiko, Herzprobleme oder gar einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, viel geringer. Diese Beschwerden sind in unserer heutigen Gesellschaft stark verbreitet, gerade auch deswegen, weil sich die Leute zu wenig bewegen.
… Diabetes
Diabetes ist eine Krankheit, bei welcher der Zucker in unserem Blut nicht richtig abgebaut werden kann. Bewegung kann helfen, da sie die Aufnahme des Blutzuckers fördert. Man unterscheidet zwischen zwei Diabetes Typen.
Typ 1 beginnt meist schon bei jungen Leuten, bei welchen der Körper kein Insulin produziert. Dieses Hormon ist für den Zuckerabbau im Blut zuständig. Bei diesem Typ kann richtig angewandte Bewegung helfen, die Symptome zu vermindern. Solche Bewegungsprogramme müssen gut geplant und mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Der Typ 2 wird auch Altersdiabetes genannt und ist viel häufiger. Er tritt normalerweise erst im späteren Erwachsenenalter auf. Im Gegensatz zum Typ 1 Diabetes ist das Insulin bei diesen Personen zwar vorhanden, die Menge reicht aber nicht aus, da sich zu viel Zucker im Blut befindet. Die Anzahl Leute, welche an Diabetes Typ 2 leiden, nimmt ständig zu. Faktoren, welche diese Krankheit mitverursachen können, sind Übergewicht, schlechte Ernährung, Vererbung und eben Bewegungsmangel. Ein Leben mit viel Bewegung kann vor Altersdiabetes schützen.
… Krebs
Auch Krebs stellt ein grosses Problem in unserer Gesellschaft dar. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass ein Leben mit regelmässiger Bewegung gegen verschiedene Arten von Krebs schützen kann.
Bewegung kann folgende Vorteile bringen, welche einen Schutz gegen Krebs aufbauen können: ein gestärktes Immunsystem, besseres Selbstvertrauen, verbesserter Stoffwechsel, besserer Hormonhaushalt und bessere Gewichtskontrolle.
Auch in der Therapie von Krebspatienten wird Bewegung oft als wichtiger Bestandteil eingesetzt.
… Knochenschwund
Regelmässige Bewegung, vor allem im Kindes- und Jugendalter, stärkt die Knochen, da sie während der Bewegung belastet werden. Vor allem gewichts- und stossbelastende Tätigkeiten, wie Laufen, Hüpfen und Springen, helfen die Knochen aufzubauen. Dies dient als Vorbeugung vor Knochenschwund, welcher in unserer Gesellschaft häufig bei älteren Menschen auftritt. Bei Knochenschwund werden die Knochen schneller verletzbar und können schon bei leichtem Druck brechen.
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