Was bringt das Kiffen? Warum kiffst du? Klicke auf die Aussagen, von denen du glaubst, dass sie auf dich zutreffen.
Ich will nicht wie die anderen sein
Das bist du auch nicht. Wir alle sind voneinander verschieden und daher einzigartig und unverwechselbar. Und wir möchten auch, dass andere unsere Einzigartigkeit schätzen. Ein wichtiger Schritt dazu ist, dass man sich seiner Eigenart selber bewusst wird und sie zu schätzen lernt. Kennst du sie?
Versuche dir vorzustellen, was dir besonders gefällt, was du alles schon erreicht hast und was du besonders gut kannst.
Je mehr du über deine Vorzüge und auch Schwächen Bescheid weisst, desto unwichtiger wird es für dich, anders als die anderen zu sein. Du wirst zunehmend unabhängiger und eigenständiger. Du willst so sein, wie du wirklich bist, weil du weisst, dass du etwas Besonderes bist.
Was hat das Kiffen tatsächlich damit zu tun, anders zu sein als die anderen? Welche Merkmale entscheiden darüber, «anders» oder «gleich» zu sein?
Kiffen ist cool
Kiffen interessiert dich und du achtest darauf, was andere Jugendliche über Cannabis denken. Einen Joint zu rauchen, findest du aufregend und spannend. Doch worin besteht diese Coolness denn überhaupt? Ist Kiffen cool, weil du damit zeigst, dass du unabhängig und selbstständig bist? Oder weil du etwas Verbotenes tust? Vielleicht auch, weil du es mutig findest?
Es gibt viele Gründe, warum das Kiffen cool sein könnte. Aber du kannst auch genau so viele Gründe finden, die dagegen sprechen. Coolness ist sehr individuell und es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten, cool zu sein. Etwa in dem du eine durchdachte Lebensphilosophie hast, Kleider nach deinem eigenen, individuellen Geschmack trägst, mit einer offenen Art auf andere Jugendliche zugehst oder einen Sport ausübst, der dir Spass macht.
Kiffen lässt Probleme vergessen
Hast du Probleme in der Schule, Konflikte mit deinen Eltern oder Freunden? Bist du von deinem Freund oder Freundin verlassen worden? Vielleicht erlebst du in deinem Leben auch andere Schwierigkeiten, denen du am liebsten aus dem Weg gehen möchtest.
Es kann verlockend sein, mit dem Kiffen nicht dauernd darüber nachdenken zu müssen und ein bisschen abschalten zu können. Doch die Folgen können schwerwiegend sein. Gerade wenn du kiffst, um dich bei unangenehmen Gefühlen, Problemen oder Stress zu entlasten, ist das Risiko besonders gross, dass du immer mehr konsumierst und schliesslich davon abhängig wirst.
Es ist wichtig, Probleme «wirklich» in den Griff zu bekommen. Verdrängte Probleme kannst du mit Cannabis nicht aus der Welt schaffen. Die Grundstimmung bleibt bestehen und durch das Kiffen können neue Schwierigkeiten dazukommen. Wenn du Probleme hast, versuch, mit einer Person zu sprechen, der du vertraust, zum Beispiel mit einem Freund oder einer Freundin, oder mit deinen Eltern. Je nachdem kann auch ein Gespräch mit einer Lehrperson weiterhelfen. Zögere auch nicht, Hilfe von Fachleuten zu holen. Eine Liste mit Adressen findest du, wenn du "Beratungsstellen" anklickst.
Kiffen überdeckt unangenehme Gefühle
Auf dem Weg des Erwachsenwerdens machst du viele neue und ungewohnte Erfahrungen. Du baust dir deine eigene Identität auf und entwickelst dich körperlich und psychisch weiter. Unsicherheiten, Ängste und verwirrende Gefühle tauchen in dieser Zeit vermehrt auf. Das ist für die Zeit des Heranwachsens normal!
Es ist verständlich, dass du diese Gefühle nicht haben oder sie vermeiden möchtest. Es ist aber wichtig, sie zu erkennen, sie zuzulassen und damit umgehen zu lernen.
Solche Gefühle mit Kiffen zu überdecken ist ein Risiko für die Entwicklung! So besteht die Gefahr, dass du die Wirkung der Droge suchst, statt dass du dich direkt mit deinen eigenen Möglichkeiten und Schwächen befasst. Egal ob du dann Cannabis, Alkohol oder eine andere Droge konsumierst: Wenn Gefühle nicht aus eigener Kraft bewältigt werden, können sich wichtige Fähigkeiten nur schwer entwickeln. Oft hilft es schon, mit einer vertrauten Person zu reden. Ein gutes Gespräch kann dir helfen, deine Gedanken zu ordnen. Möglicherweise bringt es dich auf neue Ideen, wie du mit solchen Situationen umgehen kannst.
Dein Unwohlsein kann sich aber auch verschlimmern. Falls du glaubst, mit einer Situation nicht fertig zu werden, ist es wichtig, nicht zu zögern und auch bei Fachleuten Hilfe zu holen, etwa bei einer Jugendberatungsstelle. Eine Liste mit Adressen findest du "Beratungsstellen" anwählst.
Kiffen hilft gegen Stress und entspannt
Viele Kiffende empfinden Cannabis entspannend. Das THC im Joint wirkt sowohl auf den Körper als auch auf die Seele. Kannst du dir Gründe vorstellen, warum Kiffen trotzdem nicht wirklich zur Entspannung geeignet ist? Da die Wirkung allmählich nachlässt, müsstest du kurze Zeit später und letztlich regelmässig neue Joints konsumieren.
Es kann dazu kommen, dass du immer mehr kiffst, bis du das Gefühl hast, dich ohne Cannabis nicht mehr entspannen zu können und davon abhängig zu sein. Ein weiterer wichtiger Grund ist, dass das Kiffen die Ursachen des Stresses nicht beseitigt, sondern nur überdeckt.
Es ist wichtig, sich zu überlegen, warum man sich dauernd so gestresst fühlt. Es lohnt sich, mit jemandem zu reden, dem du vertraust. Vielleicht kommst du damit auch zu neuen Ideen, wie du den Stress abbauen könntest. Tipps und viele nützliche Infos zu diesem Thema findest du ausserdem im "Stressprogramm" von feelok.
Neues auszuprobieren macht Spass
Wer aus Neugierde kifft, wird den Konsum auf das Probieren beschränken. Setz deine Neugier bewusst ein, nimm deine inneren Gefühle ernst und achte darauf, nur Dinge zu tun, die dir gut tun.
Bewusst mit der Neugierde umzugehen heisst auch, immer wieder zu hinterfragen, für wen oder warum du etwas tust. Tust du es nur, um dazuzugehören, obwohl es dir gar nicht liegt? Gibt es dir vielleicht Befriedigung, Freude oder Kraft? Auch noch am Tag danach? Könnte es dir schaden?
Alle kiffen
Hast du das Gefühl, fast alle Jugendlichen ausser dir hätten bereits Erfahrungen mit Cannabis gemacht? Aus der Statistik wissen wir, dass von den 15- bis 19-Jährigen knapp 44 Prozent schon einmal gekifft haben (nach einer Untersuchung der Sucht Info Schweiz, im Jahre 2000).
Die Mehrheit dieser Altersgruppe hat also Cannabis (noch) gar nie konsumiert. Wenn es jemand ausprobiert hat, bedeutet dies nicht unbedingt, dass er oder sie Cannabis weiter konsumiert. Ein grosser Teil lässt es nach dem Ausprobieren wieder sein. Zumindest gelegentlich kiffen knapp 24 Prozent der 15- bis 19-Jährigen.
Meine Eltern haben früher auch gekifft
Und sind sie dir darin ein Vorbild? Hast du dich mit ihnen schon mal darüber unterhalten? Oder mit anderen Erwachsenen?
Kiffen macht dich nicht erwachsen. Gekifft wird vor allem bei Jugendlichen. Mit dem Erwachsenwerden hören sehr viele damit auf. Das Kiffen verliert seine Bedeutung.
Ich fühle mich in der Gruppe besser akzeptiert
Hast du manchmal das Gefühl, besser in deinen Freundeskreis zu passen und akzeptiert zu sein, wenn du kiffst? Gemeinsamkeiten verbinden und tragen zu einer guten Atmosphäre bei. Doch gibt es ausser dem Kiffen auch noch andere Dinge, die euch verbinden? Habt ihr gemeinsame Hobbies? Übt ihr die gleichen Sportarten aus? Habt ihr gleiche Interessen oder Ansichten?
Gerade Kiffende sind in der Regel sehr tolerant und bestehen nicht darauf, dass ihre Freunde oder Freundinnen auch kiffen sollten. Sprich sie darauf an, was sie von Nichtkiffenden halten.
Du bist einmalig und brauchst nicht gleich wie andere zu sein. Versuche, deine Ansichten offen zu zeigen. Sei einfach du selbst. Du wirst sehr schnell feststellen, dass deine klare Haltung in deinem Freundeskreis geschätzt wird.
Verbotenes provoziert mich
Reizt es dich, Verbote zu brechen und das Risiko einzugehen, erwischt zu werden? Kommt dir dein Leben manchmal etwas langweilig vor und du suchst deshalb im Verbotenen nach Abenteuern und aussergewöhnlichen Taten?
Vielleicht wäre es sinnvoll, nach spannenden Alternativen zu suchen. Zum Beispiel gibt es verschiedene Sportarten wie Klettern oder Tauchen, die von Natur aus ausgefallen und abenteuerlich sind. Deiner Fantasie sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.
Der Cannabisrausch fördert die Kreativität und Phantasie
Durch das Kiffen wirst du nicht zum Künstler. Es kann sein, dass sich die veränderte Wahrnehmung in einem günstigen Umfeld auf die Kreativität auswirken kann.
Kreativität und Phantasie können sich auch anders entwickeln. Etwa wenn du dich in deinen Gedanken und Gefühlen frei fühlst. Oder in dem du ein gutes Buch liest, Musik hörst, einen interessanten Film ansiehst oder dir sonst ungestört Zeit für etwas nimmst.
Kiffen als Protest
Vielleicht bist du unzufrieden weil du dich (von einer Autorität) in deinen Freiheiten eingeschränkt und kontrolliert oder dich ungerecht behandelt, übergangen und ignoriert fühlst. Kiffst du, um den Frust auszudrücken und auf Ungerechtigkeit oder Doppelmoral hinzuweisen? Oder um etwas zu tun, das verboten ist und worauf Eltern oder Lehrpersonen reagieren?
Auch wenn der Gedanke reizvoll sein mag, der Grund, warum du dich übergangen und eingeengt fühlst, ist damit nicht beseitigt. Versuche, offen und in Ruhe deine Frustrationen mitzuteilen. So wie du sie empfindest.
Kiffen macht selbständig
Siehst du im Kiffen ein Symbol für Selbstständigkeit und Erwachsensein? Gerade beim Kiffen ist es so, dass sehr viele Leute damit aufhören, wenn sie erwachsen werden. Der Cannabis verliert dann seine Bedeutung.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, was Reife oder Eigenständigkeit ausmacht, wie du zeigen kannst, dass du eine reife Person bist?
Es gibt viele Möglichkeiten, seine Eigenständigkeit zu unterstreichen: Zum Beispiel sich bewusst für eigene Freunde zu entscheiden, mit denen man viel Zeit verbringt und die Freizeit geniesst. Oder eigenen Ideen nachgehen und sie umsetzen. Vielleicht hast du auch berufliche Wünsche, die du verfolgen möchtest? Oder ein ausgefallenes Hobby, das du intensiv betreiben möchtest?
Meine Freundin oder mein Freund kifft
Fühlst du dich durch das gemeinsame Kiffen stärker mit deinem Freund oder deiner Freundin verbunden? Ein schönes Gefühl, zusammen zu gehören. Doch was gibt es denn ausser dem Kiffen, das euch verbindet? Habt ihr ähnliche Weltanschauungen oder dieselben Hobbies und Freizeitaktivitäten?
Vielleicht ist das Kiffen für euch auch ein Ritual, das ihr zusammen durchführt. Etwas, das einfach dazugehört, um einen netten Abend zu verbringen und sich wohl zu fühlen. So wie andere Räucherstäbchen anzünden oder Duftkerzen aufstellen, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Fallen dir auch noch andere Freundschafts- oder Liebesrituale ein? Zum Beispiel miteinander etwas kochen oder essen. In allen Kulturen der Welt spielt bei einem Fest oder an einem wichtigen Anlass das Essen eine zentrale Rolle. Jemandem Essen anzubieten bedeutet: «Ich respektiere dich. Du bist in meinem Haus willkommen» oder schlicht: «Ich habe dich gern». Weiteres zu diesem Thema erfährst du im Programm «Liebe und Sexualität» von Feelok.
Andere Gründe
Die Gründe, warum Jugendliche zu kiffen anfangen, sind sehr unterschiedlich. Versuche herauszufinden, wie wichtig dein Grund ist. Was würdest du dafür riskieren?
Um sicher zu gehen, rede doch mit jemand darüber, dem du vertrauen kannst. Vielleicht findest du andere und bessere Möglichkeiten, um das gleiche Ziel auch ohne Kiffen zu erreichen.
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