Vielleicht möchtest du selber gerne einmal einen Pornofilm ansehen, bist aber unsicher, ob das erlaubt oder sogar schädlich ist.
Vielleicht bist du auch schon mit pornografischen Bildern oder Filmen in Kontakt gekommen, z.B. im Internet oder im Fernsehen und machst dir nun Gedanken über das Gesehene.
Hier erfährst du, was Risiken und Gefahren beim Konsum von Pornografie sind, worauf du achten solltest und wie du dich vor einer Abhängigkeit schützen kannst.
Gefahr von Abhängigkeit
Der Konsum von pornografischen Bildern/Filmen ist an sich nicht schädlich. Er kann aber einen Einfluss auf dein Denken und Verhalten haben.
Es gibt Menschen, die sich so intensiv mit pornografischen Darstellungen beschäftigen, dass sie den Kontakt zur Realität verlieren und in eine Scheinwelt abdriften. Ihre ganze Welt dreht sich dann nur noch um pornografische Darstellungen. Z.B. treffen sie sich nicht mehr mit Freunden, geben ihre Hobbys auf, vernachlässigen die Schule oder die Arbeit. Besonders das Internet kann dabei eine problematische Rolle spielen, wenn stunden- und tagelang nur noch nach pornographischem Material gesucht wird.
Wenn du das auch schon erlebt hast, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass die Pornografie einen schlechten Einfluss auf dich und dein Leben hat. In diesem Fall empfehlen wir dir, eine Weile Abstand vom Pornografie-Konsum zu nehmen. Du kannst dich auch von einer Fachperson beraten lassen. Adressen findest du hier.
Wenn die Pornografie in deinem Leben keine wichtige Bedeutung hat, du deinen Pflichten und Hobbys nachgehst und wenn du dir bewusst bist, dass Sexualität in Realität ganz anders aussieht als in der Pornografie dargestellt, dann besteht für dich keine besondere Gefahr abhängig zu werden.
Grenzenloser Konsum im Internet?
Im Internet kann Pornografie nahezu grenzenlos konsumiert werden. Deshalb dient das Internet vielen als Zugang zu pornografischen Darstellungen. Dadurch entsteht die Gefahr, in eine doppelte Abhängigkeit zu geraten: einerseits von pornografischen Darstellungen und andererseits vom Internet als vermittelndes Medium.
Solange du dich mehrheitlich in der realen Welt aufhältst, Kontakte mit realen Menschen pflegst, deine Verpflichtungen wahrnimmst (Schule, Lehre) und deinen Hobbys nachgehst, ist der Konsum von pornografischem Material im Internet nicht besonders gefährlich für dich.
Wenn du jedoch deine Tage und Nächte immer mehr mit dem Betrachten von Filmen und Bildern oder der Teilnahme an Chats verbringst, befindest du dich unter Umständen auf dem Weg in eine Abhängigkeit. In diesem Fall solltest du dir Unterstützung holen. Zum Beispiel bei deinen Eltern, bei einem Vertrauenslehrer oder einer Beratungsstelle. Adressen findest du hier.
Einseitiges Bild von Sexualität
Pornografische Darstellungen vermitteln ein einseitiges und verzerrtes Bild von Sexualität. Manche zeigen sogar gesetzlich verbotene Formen. Ausserdem werden in Pornos die Rollen und das Verhalten von Männern und Frauen beim Sex klischeehaft dargestellt und überzeichnet.
Frauen werden häufig erniedrigt und spielen eine unterwürfige Rolle. Sie werden als Lustobjekt des Mannes dargestellt, das nur dazu da ist, seine Wünsche zu befriedigen und sich ihm in allen erdenklichen Positionen hinzugeben. Männer andererseits werden als omnipotente und allzeit bereite Machos gezeigt, die nur Sex im Kopf haben und von ihrem Penis gesteuert werden.
Manche Bilder und Filme sind inhaltlich so krass, dass sich Menschen dadurch in ihrem Geschmack verletzt und abgestossen fühlen. Z.B. durch die Darstellung gewaltsamer Praktiken, in denen Menschen gefesselt, ausgepeitscht oder angekettet werden. Oder wenn in einem Film Szenen vorkommen, in denen Menschen körperlich und psychisch gequält und/oder erniedrigt werden. Sexualität wird zwar von einigen Leuten so gelebt. Was die Mehrzahl der Menschen im Alltag sexuell miteinander macht sieht jedoch nicht so aus.
Bizarre Sexualpraktiken
Es gibt Sexualpraktiken, die von den meisten Menschen wahrscheinlich als bizarr, schräg oder sogar als pervers bezeichnet werden. Auch diese Praktiken sind okay, wenn alle daran Beteiligten das so wollen und das Gesetz keine Einschränkungen macht.
Letztlich müssen immer die am Sex beteiligten Personen herausfinden, was für sie stimmt und was nicht. Wer Lust hat, kann sich also durchaus von einem Pornofilm inspirieren lassen und mit einem Partner/einer Partnerin das Gesehene ausprobieren.
Aber es gibt Grenzen! In keiner Weise und zu keiner Zeit darf der Respekt vor der Partnerin/dem Partner verloren gehen. Der Wille der beteiligten Menschen ist immer zu respektieren. Ein "Nein" ist bedingungslos zu akzeptieren.
Es ist jedoch legitim, miteinander über sexuelle Praktiken zu verhandeln. Genauso, wie das in Beziehungen oft auch bei anderen Themen notwendig ist.
Frauenkörper in der Pornografie
Die Darstellerinnen in Pornofilmen haben oft überdurchschnittlich entwickelte und ausgeprägte Körperteile. Z.B. haben manche Frauen besonders grosse und pralle Brüste. Diese sind aber meistens nicht von Natur aus so gross, sondern wurden operativ mit Kunststoffimplantaten vergrössert und perfekt geformt. In der Realität jedoch haben die meisten Frauen kleinere und weniger perfekt geformte Brüste. Das kann zu Unsicherheiten führen. Als Mädchen solltest du dir keine Sorgen machen, wenn deine Brüste nicht so aussehen wie jene der Pornodarstellerinnen.
Männerkörper in der Pornografie
Die Darsteller in Pornofilmen haben meistens besonders grosse Penisse. Manchmal handelt es sich auch hier um künstliche Exemplare, die nachträglich in den Film hineinmontiert werden, damit der Eindruck entsteht, es handle sich um echte Penisse aus Fleisch und Blut.
Auch wenn manche dieser Penisse tatsächlich echt sind, handelt es sich um Ausnahmeerscheinungen, die nichts mit der durchschnittlichen Penisgrösse eines Mannes zu tun haben. Als Junge brauchst du dir also keine Sorgen zu machen, wenn dein Penis kleiner ist.
Und als Mädchen brauchst du dich nicht vor einem solchen 'Riesenteil' zu fürchten. Ein durchschnittlicher Penis erreicht selten so eine Grösse. Durchschnittliche Penisse sind in steifem Zustand zwischen 10 und 19 cm lang und messen ca. 3 – 5 cm im Durchmesser.
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